Dienstag, 20. September 2016

Kassel mit Durchblick

Von Zeit zu Zeit finden wir eine schöne Spur aus Brotkrumen, welche durch die Zeit in die Vergangenheit reicht und dazu führen, dass sich Kreise schließen. 

Vor, ich glaube, fast einem Jahr habe ich eine Brille bei dem Optiker Robert Holz bestellt, welcher sich auch auf historische Repliken alter Brillen versteht. Jener Optiker hat mir eine Brille angefertigt, welche auf einem Model aus dem 19. Jahrhundert basiert.



Es ist nun auch nicht ganz so lange her, letzten Winter muss es gewesen sein, da sind meine bezaubernde Verlobte und ich über einen kleinen Laden gestolpert sind, welcher sich auf den Verkauf von alten sowie antiquarischen Büchern spezialisiert hat. 

Dort habe ich ein Buch erstanden welches sich mit der Geschichte von Kassel auseinander setzt, was jedoch nicht das besondere ist, denn dieses Buch ist gefüllt mit Zeitungsschnipseln rund um Kassel. Darunter war auch einer, der eine Werbung enthielt. Die 100 Jahrfeier des Optikers Hess aus Kassel, welcher zu dieser Zeit am Schlossplatz residierte.

Kleiner Sprung in die Zukunft. Heute haben Nina und ich einen Flohmarktladen betreten und dort bin ich fündig geworden. Ich stand vor dem Regal, grub ein wenig in der Auslage und fand dort ein Etui. Ich klappte meine Brille zusammen und stellte fest, das diese genau dort hinein passte und wollte das gute Stück erwerben. Als ich an der Kasse stand, legte die Frau hinter dem Thresen eine Brille hinein und sagte, das die dazu gehören würde. Ich nickte, konnte nicht viel mehr dazu sagen, denn das was sie dort in das Etui steckte, war nichts anderes als meine Brille.


Hier ist die Rückseite des Etuis zu sehen, mit der Kennzeichnung des Optikers
 und darunter der Zeitungsartikel mit der Werbung.


Meine Brille im Größenvergleich mit der "originalen" Brille, die Münze im Vordergrund ist ein Euro.

 Von Zeit zu Zeit liebe ich es, wenn sich Kreise auf diese Art und Weise schließen, denn ich habe hier nicht nur ein winziges Stück Geschichte aus Kassel, sondern einen Teil der Lebenswelt einer mir und uns doch recht fernen Zeit. 

Die Stärke der Brille ist enorm, das heißt, der Mensch dem diese Brille gehörte, hatte sehr schlechte Augen, trug diese, der Größe zu folgen, eher zum Lesen und vermutlich auf der Nasenspitze.

Ebenfalls muss diese Person das Geschäft am Schlossplatz gesehen haben, was mir nicht mehr möglich ist und allein das finde ich faszinierend. 

Was sagt ihr dazu? Ist sowas spannend?


Beste Grüße aus der Schreibstube (ach ja, ich schreibe derzeit endlich wieder und kämpfe grad einige unbilligkeiten des lebens nieder, hoffe das ich bald wieder mehr liefern kann als im moment)

euer Scrooge  

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